Bevor das Intro des Konzerts beendet ist und das Märchen vom tapferen Schneiderlein musikalisch Fahrt aufnehmen kann, mischen sich Geräusche in die Musik. Es klopft an der Tür und plötzlich verwandelt sich das Märchenkonzert in ein Schauspiel: Der Besucher gibt sich als das echte Schneiderlein aus und die Erzählung bekommt eine neue Richtung. Er behauptet, die Grundannahme sei falsch, dass er sieben Fliegen auf einen Streich getötet habe, in Wirklichkeit habe er sie nämlich verschluckt! Und so wurden die Fliegen für das Schneiderlein zum ständigen Begleiter und Ratgeber. Je tiefer das Märchenkonzert sich in die berühmten Abenteuer dieses unbekannten Schneiderleins vorwagt, desto mehr befreien sich die Moderatorin und die Musiker:innen von ihren Notenblättern. Bassflöten erwecken Riesen zum Leben, Blockflöten und Schellenkranz verwandeln die schlichte Bühne in einen königlichen Hof und die Bassklarinette wird zum klangvollen Wildschwein. So wird aus dem bekannten Märchen ein virtuoser musikalischer Appell zur Wiederentdeckung des eigenen Bauchgefühls.

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